Bei Brustkrebs (Mammakarzinom) ist häufig ein Knoten in der Brust ertastet worden. Dann folgt der Termin beim Frauenarzt. Ist es nur eine Gewebeveränderung, eine gutartige Geschwulst oder doch ein bösartiger Tumor? Die Diagnose erfolgt auch über das Mammografie-Screening, zu dem Frauen ab dem 50. Lebensjahr eingeladen werden.
Bei Brustkrebs handelt es sich um die häufigste Krebsart bei Frauen. Über 75.000 Mal im Jahr wird die Diagnose Brustkrebs gestellt. 31 Prozent aller Frauen mit Krebserkrankungen sind von Brustkrebs betroffen. Trotzdem ist Brustkrebs nicht die gefährlichste Krebserkrankung. Im Jahr gibt es ca. 17.000 Todesfälle. In den letzten Jahren ist die Anzahl stark gesunken, obwohl die Zahl der Erkrankungen seit den 80er-Jahren auf das Doppelte angestiegen ist. Der Grund: Wird Brustkrebs früh erkannt und behandelt, stehen die Heilungschancen meist sehr gut. 87 Prozent der erkrankten Frauen sind fünf Jahre nach der Feststellung eines Mammakarzinoms noch am Leben.
Wie bei anderen Krebsarten können bei Brustkrebs die betroffenen Zellen sich unkontrolliert vermehren. Sowohl die Zellen der Drüsenläppchen, die für die Milchproduktion zuständig sind, als auch die Zellen der Milchgänge können Ausgangspunkt von Brustkrebs sein. Am häufigsten kommt ein Tumor in den Zellen vor, die die Milchgänge bilden. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes duktales Karzinom.
Brustkrebszellen können auch umliegendes gesundes Gewebe befallen und sich über Blut und Lymphe im gesamten Körper verteilen und neue Ansiedlungen, sogenannte Metastasen, bilden. Ist der Tumor bösartig und hat sich bereits über die Lymphe ausgebreitet, finden sich auch Tumorzellen in den Lymphknoten, über die überflüssige Gewebeflüssigkeit abfließt. Am häufigsten sind die Lymphknoten der Achselhöhlen betroffen. Aber auch in den Lymphknoten des Brustbeins können sich Tumorzellen bei Brustkrebs ansiedeln.
Das Risiko für Frauen nimmt mit dem Alter zu, ab dem 40. und 50. Lebensjahr erhöht es sich stark, ab ca. 70 Jahren nimmt es wieder ab. Im Durchschnitt liegt das Erkrankungsalter bei ca. 64 Jahren, nur jede zehnte Erkrankte ist jünger als 45 Jahre. Durch Verbesserungen der Früherkennung und Fortschritte in der Therapie ist die Heilungsrate in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen.
Miriam Schaum